Das wunderschön am Seeufer gelegene und grösste Archäologiemuseum der Schweiz «Laténium» bei Neuenburg zeigt viele Fundgegenstände aus der Region von der Steinzeit bis zum Mittelalter. Da der Neuenburger See Überresten prähistorischer Pfahlbauten-Siedlungen birgt, wird darauf ein spezieller Fokus gelegt. Die Blütezeit der bronzezeitlichen Ufersiedlungen wird auf etwa 1100 v. Chr. datiert. Nur wenige Bernsteingegenstände zeugen von dieser Zeit.
Ein anderer Schwerpunkt des Museums «Laténium» sind Fundstücke von der jüngeren Eisenzeit (450 v.Chr. bis 15. v. Chr.) aus der von den Kelten in La Tène gegründete Siedlung am östlichen Ufer des Neuenburger Sees. Etwa 2'500 Gegenstände aus Eisen, Bronze, Holz, Keramik, Glas- und Bernsteinperlen wurden dort ausgegraben. Die Fundstätte wurde im 19. Jahrhundert europaweit zum Namensgeber der bekannten La-Tène-Kultur.
Während der La Tène Epoche organisierten die Kelten den europäischen Bernsteinhandel und kontrollierten u.a. auch die westliche Bernsteinstrasse d.h. die Handelsstrecke von der Nordsee bis nach Marseille. Ausgegangen von La Tène haben wir versucht die westliche Bernsteinstrasse bis nach Büsum (Teil der Bernsteinküste am Wattenmeer) zu rekonstruieren (vgl. Karte).
Zu dieser Zeit waren Halsketten aus Glas- und Bernsteinperlen auch in der Schweiz sehr häufig.
Foto: Aussicht vom Archäologiepark Laténium auf den Neuenburger See
Foto: Nordseeküste bei Büsum am Wattenmeer in Deutschland
Literatur:
Johannes Richter, Der Brenner & Tuisc Codex, Über die Bernsteinrouten und die teutsche Religion, R. G. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 2006
https://de.wikipedia.org/wiki/Laténium
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008015/2014-02-19
Pfahlbau und Uferdorf. Leben in der Steinzeit und Bronzezeit. Glanzlichter aus dem Bernischen Historischen Museum 13, 2004, Chronos Verlag.
http://www.altwege.de/roemer-undkelten/vorgeschichltliche-wege.html