Wirkung der Baumharze

In jedem Baum sind antibakterielle, pilztötende sowie antiseptische Stoffe vorhanden. Vor allem können in diesem Zusammenhang die Harze der Nadelbäume sowie die Säuren in den Zellen und Bahnen des Holzes genannt werden. Diese Harze und Säuren schützen den Baum vor Parasiten und Erregern und sie reinigen seine Wunden (Vgl. Erwin Thoma & Maximilian Moser, Seiten 41 - 49)

Harze treten durch Harzkanäle an die Oberfläche der Baumstämme und haben dort vor allem eine Schutz- und Heilungsfunktion. Wird der Baum äusserlich verletzt, übernimmt das Harz eine Reparatur-Funktion und versiegelt Wunden und Risse etc.

Ameisen bauen interessanterweise viele Kugeln aus Fichtenharz in ihre Nester ein. Es kann bis zu 20 Kilogramm pro Bau werden. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass sich in Ameisen-Nestern mit Harz signifikant weniger Krankheitserreger (Pilze, Bakterien etc.) entwickeln als in denen ohne Harz. (Vgl. Erwin Züricher, Seite 147).

In der Europäischen Volksmedizin wird das Baumharz (Fichtenharz/Lärchenharz/ Zedernharz/Mastix etc.) für die Behandlung von Schürfwunden, entzündetem Zahnfleisch, Parodontose, Erkältungen, Husten sowie Verdauungsstörungen etc. verwendet. Es wird gesagt, dass kleinere Mengen von getrocknetem Harz im Mund zerkaut desinfizierend wirken und den Verlauf einer Grippe positiv beeinflussen.

Weitere Studien haben überraschenderweise gezeigt, dass die Inhaltsstoffe von Harzen sich nicht nur positiv auf den Baum selbst, sondern auch auf Menschen, welche sie zu sich nehmen auswirken, insbesondere auf das Verdauungssystem. Es konnte nachgewiesen werden, dass die flüchtigen Harzsubstanzen in Verbindung mit Sauerstoff einen entzündungshemmenden Effekt haben. Diese Erkenntnis hat die japanischen Gesundheitsbehörden veranlasst Waldtherapie bzw. Waldbaden zu propagieren. Mehr als fünfzig sogenannte Waldtherapeutische Pfade wurden in den letzten Jahren in Japan angelegt (Vgl. Erwin Zürcher, Seiten 145 - 146).

Sogar die Bienen sammeln Harz von den Bäumen, reichern es mit Bienenwachs und weiteren Bestandteilen an und nutzen diese klebrige Masse zum Abdichten von Ritzen und Fugen im Bienenstock, um sich gegen Bakterien, Pilze und Viren zu schützen. Diese Harzmasse wird Propolis bzw. oft auch Kittharz genannt. Viele Menschen schätzen Propolis wegen der antibakteriellen und antibiotischen Wirkung (Vgl. David Gerstmeier und Tobias Miltenberger, Seiten 128 - 129).

 

Literatur:

David Gerstmeier und Tobias Miltenberger, Ökologische Bienenhaltung. Die Orientierung am Bien. Kosmos Verlag 2018

Erwin Thoma & Maximilian Moser, Die Sanfte Medizin der Bäume. Gesund leben mit altem und neuem Wissen. Servus Verlag 2014

Ernst Zürcher, Die Bäume und das Unsichtbare, Erstaunliche Erkenntnisse aus der Forschung, AT Verlag 2016