Funde aus Grabstätten Kalabriens und der Region Basilikata (7.-4. Jahrhundert v. Chr.) zeichnen sich durch einen ungewöhnlichen Reichtum an Bernstein aus. Auf die vorrömischen Bewohner hatten diese Bernsteinamulette einen magischen sowie schützenden Charakter. Faya Causey beschreibt in ihrem Buch «Amber and the Ancient World» die Wirkung der Bernstein Gegenstände sehr schön: «amber was shaped into or embellished with potent Symbols of the sun, fertility, and regeneration. Amber amulets shielded owners from harm, cured or prevented disease, or ensured safe passage to the hereafter” (Seite 27). Damals glaubten die Menschen, dass das vom Bernstein eingefangene Licht die Verstorbenen auf ihrer Reise begleitet hat. Die wunderbare Ausstellung «Zauber in Bernstein», welche in vielen Ländern Europas präsentiert wurde, zeigte Kunstwerke in Miniaturformat von raffinierter Herstellungsart. Aus der Region des Antiken Italien «Basilikata» stammen Anhänger in Form eines weiblichen Kopfes sowie einer geflügelten Sphinx. Diese Figuren symbolisierten die Entführung der Sterblichen in Jenseits.
Latronico (Region Basilikata) Anhänger aus Bernstein in Form eines weiblichen Kopfes im Profil, zweite Hälfte 5. Jahrhundert v. Chr. (Bild: UZH)
Melfi (Region Basilikata) Anhänger aus Bernstein mit Sphinx, 5. Jahrhundert v. Chr. (Bild: UZH)
Quellen:
Faya Causey, Amber and the Ancient World, Paul Getty Museum, Los Angeles, 2011
Christoph Reusser, Ausstellungskatalog: Archäologisches Institut Zürich: Zauber in Bernstein, 2011